Ellen&Steffi in Ostafrika

Reise durch Ostafrika und Theaterprojekt in Kitgum/Uganda

Projektende und Weiterreise September 29, 2011

Filed under: Reisebericht — steffellen @ 11:38 am

Die Zeit die wir zum gemeinsamen Proben hatten, wurde immer weniger, da in der letzten Woche, doch noch Probenzeiten gestrichen wurden oder wir in der grossen Halle proben mussten, da kein Klassenzimmer frei war. Das bedeutete, dass diese Proben eigentlich auch eher unergiebig waren. denn die akutstik war schlecht und die vielen anderen neugierigen Schueler waren sehr laut und ein weiterer Ablenkungsfaktor.An unserem letzten Tag hatten wir zwei Auffuehrungen hintereinander. Wir wussten nicht wie es werden wuerde, doch die Schueler ueberraschten uns auch trotz der wenigen Proben mit einem erstaunlichen Ergebnis. Alle sprachen so laut, dass sie jeder verstehen konnte, sie improvisierten, wo sie nicht weiterwussten und zeigten die groesste Spielfreude, die wir bei ihnen bisher gesehen hatten.

Wir bespielten die grosse  Halle, welche wie oben schon erwaehnt, nicht einfach zu bespielen ist. Wir gestalteten diese als „buspark“ mit verschiedenen Stationen, an denen die Busse zu verschiedenen Zielen fahren. Vor jeder Station spielte eine Szene und das Publikum wurde von den Schauspielern in ihren Rollen von einer Szene zur naechsten gefuehrt. Bei unserer ersten Auffuehrung war ein Mitarbeiter vom Radio da, der unbedingt das ganze live mitschneiden wollte. Wir stimmten dem zu, ohne zu wissen, dass er sich mitten und auch vor die Schauspieler stellen wuerde, um alles mit seinem voicerecorder einzufangen. Wir baten ihn deshalb hoeflich bei der zweiten Auffuehrung nicht mehr aufzunehmen und statt dessen mit den zustaendigen Lehrern und den Schuelern einen extra Termin zu machen, an dem sie das ganze fuer das Radio aufnehmen. Auch in Zukunft soll ein reger Informationsaustausch ueber die Entwicklung der Gruppe und der Stuecke erhalten bleiben.

An unserem letzten Tag haben wir einen mehrstuendigen Lehrerworkshop angeboten, welcher von 8 Lehrern besucht wurde. Gemeinsam haben wir exemplarisch Szenen entwickelt und dramaturgisch an ihnen gearbeitet. Die Lehrer waren sehr motiviert und wir empfanden den workshop als sehr erfolgreich. Wir haben ihnen reichlich Material an die Hand gegeben und hoffen, dass sie damit nun auch selbstaendig weiterarbeiten werden.

Wir haben unser letztes Wochenende in Kitgum in einem Hostel verbracht und haben uns von dort auf eine 2taegige Safari in den Kidepo National Park aufgemacht. Fotos von der Auffuehrung und den Tieren gibt es beim naechsten Mal!

 

Theater September 13, 2011

Filed under: Reisebericht — steffellen @ 11:52 am

Eine Woche sind wir nun im Projekt. Wir haben viele Einblicke in die Welt hier bekommen, vor allem in die Welt innerhalb des Projektes und dennoch konnten wir nicht, wie erhofft, voellig in ihr Leben eintauchen. Wir kamen hier her mit der Erwartung das Leben auf dem Dorf mitzubekommen und wenigstens nur fuer kurze Zeit ein Teil des Lebens hier zu werden. Doch leider blieb dies bisher in der erwarteten Intensitaet aus. Wir haben hier einen Gaestestatus. Dass heisst, wir werden bekocht und es bietet sich nicht die Moeglichkeit mit den Menschen zusammen zu kochen und was von ihnen zu lernen. Es ist sehr strickt geteilt und auch unsere Versuche, dennoch den Kontakt zu den Menschen zu bekommen beschraenken sich z.B. auf den hier Medizinstudenten, der urspruenglich von hier kommt und in den Semesterferien hier als einziger Arzt taetig ist. Zum Glueck hat er gerade Ferien, denn er hat uns schon mit Medikamenten und Malariatest ver- und umsorgt, als wir beide letzte Woche mit Magenschmerzen, Steffi sogar mit Fieber, flachlagen. Es gibt ein paar Jugendliche zu denen wir versuchten Kontaktaufzubauen, was jedoch meist auf einer respektvollen Distanz uns gegenueber bleibt. Der nette Kontakt tagsueber zu den Mitarbeitern ist vorhanden, wenn auch sehr oberflaechlich und buendig. wenn wir allerdings  den Kontakt zu den Menschen im Projekt suchen, so zum Beispiel auch im Krankenhaus vor Ort, sind und bleiben wir immer die reichen Weissen, welche egal ob von Erwachsenen oder Kindern nach Geld oder Patenschaften angefragt werden. Es macht den Eindruck als kommen hier nur weisse Sponsoren und Goenner her, denn auch von Langzeitfreiwilligen ist hier keine Spur. In den Besucherregeln, haben wir auch gelesen, dass der Besuch sich auf max. 2 Wochen reduzieren sollte und falls alle Gaestezimmer belegt sind, die Grossspender vorrang haben.

Leider ist das Projekt, was die Freiwilligenbetreuung angeht nicht besonders gut aufgestellt. Es sind gerade 3 andere „Gaeste“ da, die gerne eine Woche mitarbeiten wollen, aber sie icht genau wissen wo sie andocken koennen. Wenn sie nach arbeit fragen, heisst es von der Leitung nur, dass sie machen und lassen koennen was sie wollen. Da sind wir dann doch froh, dass wir hier was zu tun haben.

Morgens gehen wir in die Primary School und betreuen alle P6 Klassen. Die Schueler sind alle ungefaehr 12-15 Jahre alt. Wir besuchen den Englischunterricht und geben Tips wie Rollenspiele sinnvoll in den Unterricht integriert werden koennen.

Unser Hauptprojekt findet allerdings jeden Nachmittag mit der dramagroup der Primary school statt. Es sind ca. 15 SchuelerInnen alle auch im alter von 12-15 Jahre. Ueber die Anwesenheit der Schueler muss man sich hier keine Gedanken machen, da sind sie immer nur puenktlich dafuer nie. Schade daran ist nur, dass wir dadurch weniger Zeit als erhofft zur Verfuegung haben. Nach den ersten paar Treffen haben wir festgestellt, dass sich die Jugendlichen hier nicht viel mehr von den Jugendlichen in Deutschland unterscheiden. Ausser, dass die Jungs keinerlei Kontaktscheu zum eigenen Geschlecht haben. Es ist hier ueblich, dass sich Jungs, wenn sie eng befreundet sind an der Hand halten.  Die ganze Gruppe ist auf jeden Fall sehr neugierig und lassen sich auch sehr auf unsere Theaterarbeit ein. Dass wir viel mit dem Koerper arbeiten, dass scheint fuer sie eher neu zu sein, aber das Spielen von Szenen macht ihnen sehr viel Spass. Feedback und Rueckmeldungen zu den Szenen scheint ausserdem neu und noch etwas befremdlich zu sein. Es faellt ihnen schwer, nach der Stunde zu sagen, was sie mochten und was nicht und warum. Wir arbeiten momentan zu dem Thema „buspark“ , also dort, wo all die Busse losfahren, was hier in Africa ein sehr belebter und turbulenter Ort ist. Hierzu entwickeln wir in Kleingruppen verschiedene Szenen, welche wir am Ende der Woche praesentieren wollen.

Auserdem hatten wir einen Workshop mit 16  Jungs, alle ca. um die 20 Jahre aus der Berufschule. Alles sehr starke, taffe Jungs, welche vor Energie strotzen. Wir waren sehr skeptisch am Anfang, ob sie sich zum Beispiel auf unser warm-up Klatschspiel einlassen werden. Wir waren sehr ueberrascht, denn sie waren sowas von begeistert und gewillt alles mitzumachen. Sie legten eine unglaubliche Spielfreude an den Tag, dass wir eigentlich sofort mit ihnen ein Stueck entwickeln wollten. Leider sind sie ja in der Berufschule und nur ab und zu da, also legten wir den Fokus auf Koerperarbeit und die Entwicklung von Figuren, welche sie auch ohne uns fuer ihre weitere Theaterarbeit nutzen koennen. Wir haben ihnen als Aufgabe fuer das naechste Mal aufgegeben, dass sie kleine Szenen vorbereiten sollen, so wie wir es schon in der Probe gemacht haben, wir sind sehr gespannt und freuen uns schon wahnsinnig auf die Praesentation von ihnen.

 

Kitgum September 10, 2011

Filed under: Reisebericht — steffellen @ 12:08 pm

Mit der Uebernachtfaehre sind wir von Mwanza nach Bukoba gefahren. Wir hatten sogar eine eigene kleine Kabine mit einem Stockbett. Das Schiff war uebersaeht mit Moskitos, so dass wir gezwungen waren unsere Kabine mit einem hartnaeckigen Insektenkiller zu verseuchen und wir erst mal im Boardrestaurant ein Bier tranken, bis wir die Kabine wieder betreten konnten. In Bukoba hatten wir eine richtig schoene Unterkunft mit Blick auf den Viktoriasee und sogar einer warmen Dusche. Am 31.8. war Eid, das Fest am Ende des Rhamadan. Die Strassen waren sehr belebt, viele Menschen machten sich auf an den Strand und von ueberall ertoente Musik. Doch mit dem Sonnenuntergang stroemten auch die Menschen wieder nach Hause und die Strassen leerten sich, wie wir es schon so haeufig hier erlebt haben.

Am naechsten Morgen nahmen wir den Bus nach Kampala. An der Grenze mussten wir aus dem Bus aussteigen und zu Fuss gehen um unsere Stempel zu bekommen. Einen Stempel im Zollhaeuschen von Tanzania und ein paar Meter weiter in Uganda. Auch hier wurden wir wieder von einer Webcam fotografiert. Fertig, muede, verschwitzt: Die ostafrikanischen Behoerden haben auf keinen Fall schoene Fotos von uns! Nach ca. 8 Stunden Busfahrt kamen wir in dem unglaublich vollen und lauten Kampala an. Wir brauchten alleine eine Stunde um vom Stadtrand in die Innenstadt zu gelangen, da die Strassen so voll sind und hier einfach ein unglaublichen Verkehrschaos herrscht. Die schnellste Fortbewegungsmoeglichkeit sind die Boda-Bodas (Motorraeder, die bis zu 3 Personen mitnehmen), aber ob sie die sichersten sind ist fragwuerdig, da sie sich wirklich ueberall durchschlaengeln. In Kampala waren wir nur eine Nacht, denn wir waren von der Stadt erstmal voellig ueberfordert. Vor allem nachdem der Gluecksbringer, eine goldene Kette, auf offener Strasse und am helllichten Tag von Steffis Hals gerissen wurde.

Da ein Freund aus Deutschland gerade zu dieser Zeit in Mbale war und uns eingeladen hat ihn und seine Freundin zu besuchen, haben wir nicht lange gezoegert und sind am naechsten Tag direkt losgefahren. Der Bus war schon relativ voll also mussten wir uns wohl noch mit reinquetschen. Steffi sass in einer Reihe fuer drei zu viert, neben einer dicken african mama. Ellen sass eine Reihe weiter hinten und hatte die vollen 4 Stunden ein 13jaehriges Maedchen auf dem Schoss, so dass uns die Busfahrt viel laenger vorkam. In Mbale wohnten wir bei Rubina und Beatrice, welche sich ein kleines Zimmer teilen mit einem noch kleineren Raum, was bei uns wohl ein Kaemmerchen waere, welches hier aber als Kueche diente, auch wenn es kein fliessend Wasser oder einen Herd gab. Die afrikanische Gastfreundschaft ist riessig, denn dass sie dieses Zimmer mit den zwei Betten mit uns  und am naechsten Tag noch mit weiteren 4 Freiwilligen teilten selbstverstaendlich. Wir genossen die zwei Tage mit ihnen. Lernten wie man lokales Essen zubereitet und verbrachten gemeinsam den Tag. Samstags waren wir dann endlich mal in einem Club tanzen. Wir waren eine Gruppe von ca. 10 Leuten und haben bis in die Nacht hinein getanzt.

Nach ca. 3h Schlaf mussten wir uns wieder aus unseren Schlafsaecken quaelen und uns auf den Weg nach Kitgum machen. Wir waren etwas spaet dran und haben leider nur noch Plaetze in der letzten Reihe erhalten. Ausgerechnet diese Busfahrt war wohl die holprigste unserer ganzen Reise. Uns hat es sowas von durchgeschuettelt und bei jeder Bremsschwelle, welche hier wirklich haeufig sind, hat es uns aus den Sitzen gehoben. In Gulu mussten wir umsteigen, doch anscheinend war der Bus nach Kitgum schon weg. Also nahmen wir ein Matatu (Sammeltaxis in Form eines Kleinbusses). Hier haben wir immerhin die zwei Plaetze neben dem Fahrer erhalten, was die Fahrt etwas angenehmer gemacht hat, zumindest der Comfort-Aspekt. Allerdings heisst das auch, wenn man vorne sitzt, dass man genau sieht wie der Fahrer hier ueber die loechrige und zum Teil matschige „Strasse“ faehrt. Nach einer 13 h Reise, also um 21 Uhr sind wir endlich in Kitgum angekommen.

Ein hilfsbereiter Kitgumer hat uns von dem Punkt, in dem wir rausgelassen worden sind bis zum Projekt gefuerht, dass haetten wir sonst mitten in der Nacht auch nicht wirklich gefunden. Im Projekt wurde wir schon lange erwartet. Es war eine Gruppe Jugendlicher, welche hier auf dem Gelaende auch wohnen, da sie sonst keine Familie haben, bei der sie unerkommen. Dies ist hier allerdings sehr selten, denn in der afrikanischen Kultur haben alle viele Verwandte und sie sind sich auch alle sehr nahe und tragen fuer einander Verantwortung. Dass heisst, dass auch jeder dem anderen in jeder Lebenslage helfen und jegliche Verwandte bei sich aufnehmen wuerde. So scheint es hier auch Brauch zu sein, dass die Kinder nicht unbedingt bei ihren Eltern aufwachsen. Die Kinder halten sich immer automatisch dort auf, wo sie sich wohl fuehlen, so kann es also auch sein, dass sie bei ihrem Onkel oder ihrer Tante aufwachsen.

Die Einrichtung heisst momentan noch Childcare Kitgum Servants, wird aber zukuenftig Irene Gleeson Foundation heissen. Es ist eine riessige Einrichtung mit einer Primary School mit 3000 Schuelern und einer Berufsschule mit ca. 1000 Schuelern hier auf dem Gelaende. Es gibt ca. 300 Angestellte, die den Betrieb hier am Laufen halten. Auf dem Gelaende selbst leben ca. 60 Menschen. Zusaetzlich gibt es hier ein Krankenhaus und ein Buerokomplex, nicht zu vergessen das wohl groesste Gebaude, die Kirche. Sie sieht fuer uns von aussen wohl eher wie eine Lagerhalle aus, aber von innen ist sie mit schoenen Wandbildern bemalt und ohne Prunk und Protz ausgestattet. Sie ist der Stolz aller Mitglieder.

Am ersten Tag mussten wir einmal ausschlafen und uns aklimatisieren, was uns doch erstaunlich schwer fiel. Aufgrund unserer Freiheit des Reisens und der Unabhaenigigkeit, die wir in den letzten Wochen gelebt und gefuehlt haben, kam es uns hier doch sehr eng vor. Es ist eine doch sehr stark christlich gepraegte Einrichtung, welche sich nicht nur in den morgendlichen und abendlichen Gebeten, sondern auch in ihrem Lebensstil auswirkt. Akohol ist hier strikt verboten, das abendliche Ausgehen wird verpoehnt und die Tore werden hier abends um 18 Uhr geschlossen. Auserdem wurde es hier anfangs nicht erwuenscht, dass wir alleine ins Dorf gehen, geschweige denn uns mit dem hilfbereiten Wegbegleiter treffen. Kleiderordnung: Frauen duerfen keine Hosen tragen nur Roecke die bis uebers Knie gehen und die Schultern muessen immer bedeckt sein. Auch nach dem Waschen duerfen wir unsere Unterwaesche nur in unserem Zimmer zum Trocknen aufhaengen. Die Organisation scheint sich hier den christlich konservativen Moralvorstellungen anzupassen. So haben wir leider auch schon in einigen Diskussionen mitbekommen, dass die Frau noch immer eine untergeordnete Stellung hat.

Unser Theaterprojekt hat auch schon angefangen, aber dazu  mehr im Laufe der Woche.

 

Quer durch Tanzania August 30, 2011

Filed under: Reisebericht — steffellen @ 9:05 am

Wir haben die Insel und das wunderbare Meer hinter uns gelassen. Wir hatten noch wunderschoene Tage im Nordosten der Insel. In einer kleinen verlassenen Unterkunft, welche aus kleinen Palmhuettchen mit Klo und Dusche besteht und mitten unter Palmen im  Dschungel, direkt am Meer liegt. Wir waren die einzigen Gaeste und hatten bei unseren abendlichen Mau Mau Runden mit den Jungs, welche den Laden betreiben sehr viel Spass. Neben unseren Taen am Strand war das naechtliche Fuettern der kleinen Affen  Namens Bushbabies, ein weiteres Highlight. Denn nach ihnen ist auch die Unterkunft benannt: „babybush“; sobald es daemmert kommen die kleinen Tierchen und fressen die Bananen aus der Hand. Nachdem wir wieder mit dem Dalla-Dalla (lokale Kleinbusse) nach Stonetown zurueckgekehrt sind, haben wir den letzten Abend mit unseren Freunden vor Ort verbracht, welche uns auch geholfen haben das Faehreticket zu organisieren, da wir eine Quittung fuer die Rueckfahrt erhalten hatten, welche ueberhaupt nicht gueltig war. Aber dank der Hilfe haben wir es dann doch noch auf die Uebernachtfaehre nach Dar Es Salaam geschafft.

Dort blieben wir fuer eine Nacht. Die Stadt ist sehr dreckig, laut und voll. Aber es war ganz gut noch ein Tag Zwischenstop zu machen, um uns fuer die lange Fahrt quer durchs Land zu organisieren und einzudecken. Die naechsten zwei Tage verbrachten wir nur im Bus. Die Busse sind voll gepackt, rasen ueber die huckelige Strassen und schuetteln einen kraeftig durch. Aber dafuer hatten wir Einblick in Soaps aus dem Land, welche wirklich kaum auszuhalten sind. Aber dennoch ist es eine nette Abwechslung und besser als die traditionellen Musikvideos, welche auf unserer zweiten Fahrt von Dodoma nach Mwanza kamen. Jedes Video gleicht dem anderen und die Musikdudelei geht einem ziemlich schnell auf die Nerven. Taarabmusic ist also wirklich Geschmackssache.

In Mwanza angekommen haben wir gleich wieder Anschluss zu Locals gefunden. Es ist sehr angenehm mit ihnen unterwegs zu sein, dann wird man nicht staendig angequatscht und die Leute wollen einem dann auch nicht immer irgendwas verkaufen. Ausserdem ist es natuerlich schoen so die Stadt rund um den Viktoriasee zu entdecken. Am naechsten Tag hat John uns auch mitgenommen in ein Waisenhaus, in welchem er seine Zeitehrenamtlich verbringt. Es war sehr beruehrend und beeindruckend. Die Kinder schafften es sehr schnell unsere Herzen zu erobern. Unsere Verstaendigung funktionierte mit einer Mischung aus Swahili und Englisch. Wir hatten einen wunderschoenen Tag mit den Kindern.

Heute werden wir die Uebernachtfaehre nach Bukoba nehmen, von wo aus wir dann nach Kampala mit dem Bus fahren werden. Denn am 4. September wollen wir schliesslich in Kitgum sein und unser Praktikum starten.

Bisher hatten eine sehr gute Reise und sind sehr gespannt auf unsere Zeit in Kitgum, wenn wir dann laenger an ein und demselben Ort bleiben werden.

 

Ankunft in Zanzibar August 19, 2011

Filed under: Reisebericht — steffellen @ 3:04 pm

Liebe Freunde,

wir sind sicher und heil in Zanzibar angekommen und haben auch schon letzte Nacht endlich mal 10 h durchgeschlafen:)

Unsere Reise begann in Heidelberg um ca. 1 Uhr Nachts und sollte in Mannheim um drei Uhr weiter gehen. Leider hatten wir Ellens Gepaeck im Locker im Mannheimer Bahnhof eingeschlossen, wer kann denn schon ahnen, dass dieser genau zwischen zwei und halb fuenf geschlossen hat? Nun ja wir vertrieben uns die Zeit zu erst mit Bier in einer Kneipe und dann noch aufm Gleis. Als wir dann endlich um halb sechs in Frankfurt am Flughafen ankamen, ging alles ganz schnell.

In Istanbul gelandet, Steffi sehr gluecklich, dass wir nur noch einmal starten und landen muessen, stellen wir mit entsetzen fest, dass wir in Nairobi zwischen landen. Aber auch das haben wir gut ueberstanden, Steffi mit ein paar Nerven weniger und Ellen mit ein paar Stunden Schlaf mehr.

In Dar Es Salaam angekommen, mussten wir bei der Passkontrolle erst mal Fingerabdruecke und Passfotos machen und anschliessend auf das Gebpaeck  warten. Pole, Pole, es dauert zwar etwas laenger aber es kam. Kaum haben wir den Flughafen verlassen, standen 10 Taxifahrer um uns herum und wollten uns natuerlich fahren. Die Fahrt war nicht lange aber die Gegend Nachts auch zu unsicher um zu Fuss zu gehen. Wir erhaschten die ersten Eindruecke durch das Fenster des Taxis. Eine staubige Strasse mit vielen Schlagloechern und vielen Wellblechhuetten an den Strassenseiten. Manche waren hellbeleuchtet und man hoerte schon erste Reggaeklaenge. Wir grinsten uns an und konnten es noch nicht ganz begreifen, dass wir jetzt angekommen sind. Um 4 Uhr waren wir dann endlich in einem Bett mit Moskitonetz und konnten uns auf 4 h Schlaf freuen.

Am naechsten Morgen klingelte unser Wecker, denn wir mussten um 10 Uhr auschecken und Richtung Hafen auf den Weg nach Zanzibar. Sie hatten uns schon ein Taxibestellt, dass uns zum Hafen gefahren hat. Es war sehr viel los auf den Strassen, viele Roller und Motorraeder, Fahrraeder bepackt bis oben hin, Busse ebenfalls brechend voll und viele Autos. Strassenverkaeufer, die zwischen den Autos herumliefen und wir unser erstes Wasser kauften.

Der Taxifahrer erklaerte uns, dass er uns zum Buero bringt, in dem wir die Tickets fuer die Faehre bekommen. Kaum kamen wir in die richtige Strasse winkten schon 5 junge Maenner das Taxi in eine Parkluecke. Wir stiegen aus und kaum haben wir uns umgeschaut haben die Maenner unser Gepaeck geschnappt und umringt von 10 Leuten gehen wir in das Buero. Dort werden wir nett empfangen, aber ganz klar mit der Absicht ein gutes Geschaeft zu machen. Wir beide voellig uebermuedet und ohne das Wissen, wieviel so eine Ueberfahrt denn wirklich kostet haben uns bequatschen lassen und haben allerdings nicht die teuere schnelle, sondern die langsame billigere (natuerlich Muzungu (Weisse) Preis gezahlt. Dann brachten sie uns in die Faehere in den VIP Bereich, der abgesehen von wenigen Einheimischen hauptsaechlich von Muzungus besetzt war. Auf einmal hatten wir auch einen anderen jungen Mann vor der Nase der uns den Weg, in diese VIP Lounge gezeigt hat und der dafuer 5000 Tanzanien Shilling (2,50 Euro) wollte. April, eine nette Amerikanerin schritt gleich ein und bemerkte, dass dies viel zu viel ist und dass dass selbst wenn er uns das Gepaeck getragen haette viel zu viel waere. Auf der Fahre lernten wir auch direkt einen Studenten aus Kampala kennen. Die Leute hier sind sehr nett und man kann schnell in Kontakt kommen, vor allem wenn man erst einmal die Skrupel und die Skepsis abgelegt hat, dass sie einen alle uebers Ohr hauen wollen, nur weil man ein Muzungu ist.

Wir wohnen gerade in einem sehr schoenen Hostel in der Naehe des Meeres. Schwimmen ist hier direkt allerdings nicht angesagt. Der Strand ist mitten in der Stadt und da der Grossteil der Bevoelkerung muslimisch ist, ist es auch nicht gerade angebracht hier in Bikini am Strand zu liegen. Dass machen wir dann morgen, wenn wir eine kleine Gewuerztour auf der Insel machen und schwimmen gehen werden.

Hier ist momentan Rhamadan und so beginnt das Leben Abends auf den Strassen und den Restaurants. Gestern waren wir in einem kleinen Park, in dem sie Abends nach Sonneneinbruch, der jeden Tag um ca. 18 Uhr ist, viele lokale Leckereien verkaufen. Dort haben wir dann auch direkt einen Einheimischen kennengelernt, von dem wir weitere Infos ueber Land und Sitten gelernt haben. Leider auch unerfreuliche Dinge wie zum Beispiel den hohen Drogenkonsum.

Heute haben wir einen netten Guide gefunden, der uns eine super Stadttour gegeben hat. Mehr bald, denn jetzt muessen wir schnell zum Sonnenuntergang an den Strand. Hakuna Matata!

 

Stresstest Nummer Eins August 16, 2011

Filed under: Reisebericht — steffellen @ 6:36 pm

Heute Morgen haben wir uns in Mannheim am Bahnhof getroffen. Der Plan war, gemeinsam nach Ludwigshafen in den Decathlon zu fahren und fehlende Ausrüstung: sprich Mokitonetze und Mückenspray für Steffi zu kaufen. Schon die erste Panne: Weder Moskitonetze noch Insektenspray!

Also sind wir zurück nach Heidelberg gefahren, um dort in einer Miniaturausgabe einer Globetrotter-Filliale, die einzigen zwei Mosiktonetze zu ergattern, die sie da hatten. Inzwischen erreichte uns auch der Anruf von Steffis Mutter, dass die Post zwar da war, allerdings ohne das Packet mit der bestellten und schon längst überfälligen Malarone! Was nun? Kurzzeitig haben wir in Erwägung gezogen uns die Malarone nachschicken zu lassen, bis uns ziemlich schnell klar war, dass dies natürlich kein Sinn macht. Wahrscheinlich trifft das Packet dann ein, wenn wir uns schon wieder auf der Rückreise befinden. Also kühlen Kopf bewahren, schnell eine Apotheke finden, die genügen Malarone vorrätig hat, damit wir auch nicht umsonst die 10 Euro Praxisgebühr bem Arzt zahlen. Gesagt getan: Apotheke: Check! Einen Arzt, der uns direkt und ohne Umstände ein Rezept ausgestellt hat, haben wir auch gefunden! Rezept: Check! Und viel Geld weniger, hatten wir dann auch endlich die Malarone und auch Mückenspray in der Tasche!

Danach war erst mal ein kühles Radler fällig! Also erst mal: Pole, Pole (Suaheli: langsam, langsam).Resümee: So schnell kann uns nichts aus der Ruhe bringen! Teamwork: 100!

Jetzt werden noch die restlichen Dinge gepackt und dann geht es los Richtung Flughafen!

 

 

Kurz vor Abflug! August 14, 2011

Filed under: Reisebericht — steffellen @ 11:10 am

Liebe Steffi, dir nochmal alles alles Liebe zum Geburtstag nachträglich!

Morgen Abend werde ich nach Heidelberg fahren und Steffi und ich werden gemeinsam letzte Vorbereitungen treffen! Denn Mittwoch Nacht geht es los: Abflug vom Frankfurter Flughafen.
Über Istanbul, mit kurzem Aufenthalt, werden wir dann Mittwoch/Donnerstag Nacht in Dar Es Salaam ankommen.Wir sind sehr gespannt und die Vorfreude wächst von Tag zu Tag!

 

Reisevorbereitungen Juli 29, 2011

Filed under: Reisebericht — steffellen @ 1:17 pm

Noch sind wir in Deutschland. Noch telefonieren wir fast täglich. Noch sind nicht alle Vorbereitungen abgeschlossen!